Monastisches Chorgebet

Seit über 900 Jahren, mit einer Unterbrechung von 48 Jahren, erklingt in der Abtei Mehrerau am Bodensee das Psalmengebet der Mönche.

„Ora et labora“, „Gebet und Arbeit“ sowie das Studium und die Betrachtung der heiligen Schrift sind die tragenden Säulen des klösterlichen Lebens. Dabei ist das Stundengebet die erste Aufgabe der Mönche und Nonnen. Es erklingt gemäss dem hl. Benedikt (+ ca. 550), dem Vater des abendländischen Mönchtums, siebenmal am Tag. Die Gebetszeiten bestehen im Wesentlichen aus den 150 Psalmen und anderen biblischen Liedern und Texten, die in einem besonderen Wochenzyklus gebetet bzw. gesungen werden. Der jahrtausendalte gregorianische Choral, benannt nach dem hl. Papst Gregor dem Grossen (+ 604), wird in den meisten Klöstern täglich praktiziert. Die Feier der hl. Messe bildet den Höhepunkt des Tages.

Das Gebet der klösterlichen Gemeinschaft wie aller Gläubigen ist Lob und Anbetung Gottes, der Gesang des Chorals ist Ausdruck der Freude an Gott. Mönche und Nonnen beten stellvertretend für das Heil aller Menschen, der Lebenden und Verstorbenen. Ihr Gebet schliesst zudem alle Anliegen ein, die der Gemeinschaft zugetragen werden.